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(UN)PERFECT

Der Umgang mit dem eigenen Körper ist für viele junge Frauen ein Problem. Wir werden

täglich damit konfrontiert, was bei jungen Frauen und Mädchen immer mehr zu psychischen

Störungen führt. „Die stetige Auseinandersetzung mit der Perfektion auf Social

Media Kanälen wie TikTok und Instagram macht krank“, auf dieses Ergebnis kommen

immer mehr Studien, die sich mit diesem Thema befassen. Die intensive Social-Media-

Nutzung kann die Entwicklung von Depressionen begünstigen. Für dieses Problem steht

an erster Stelle der permanente Vergleich des eigenen Körpers mit dem auf Social Media

vorgegebenen Idealbild. Dabei vergessen die User*innen meist, dass die Bilder von

Menschen auf sozialen Medien meist einen Filter nutzen, der nicht die Realität abbildet,

sondern ein Idealbild darstellt, was als schön gilt. „Wer ständig mit makellosen Körpern

und aufregenden Hobbys konfrontiert wird, kann stärker zu Selbstzweifeln und zu einer

verzerrten Selbstwahrnehmung neigen“, schreibt ein Artikel der AOK vom Jahr 2021.

Wie viele Frauen, vergleiche ich mich auch mit den „perfekten Körpern“, die auf Social-

Media-Kanälen so beliebt und favorisiert werden. „Meine Schulter ist zu breit, mein

Bauch zu dick, meine Brüste zu klein, meine Beine zu schwabbelig“ sind typische Sprüche,

die überall zu hören sind. Alle suchen nach ihren eigenen Makeln, kaum jemand

sagt „ich fühle mich gut“ oder „ich bin ok so wie ich bin“. Es wird sogar oft negativ bewertet,

wenn jemand so viel Selbstvertrauen zeigt. Frauen und Mädchen, die unter

dem #Bodypositivity was posten, kriegen neben Komplimenten deshalb auch oft viele

Hasskommentare unter Ihre Posts. Diese Angriffe zu ignorieren oder darüber zu stehen,

schaffen oft nicht Viele.

Die angestrebte Perfektion, auf eine gesunde Art und Weise zu erreichen, ist fast unmöglich,

wir sollten langsam akzeptieren, wer wir sind und dass es nicht nur eine Definition

von Schönheit gibt und wir sind wie wir sind.

In dieser Arbeit habe ich mich mit meinem eigenen Selbstbild auseinandergesetzt. Ich

habe versucht, die Hürde meiner eigenen negativen Bewertung über meinen Körper zu

überwinden. Dabei habe ich begonnen, meine Kurven und Schwachstellen, die ich bei

mir sehe, nicht mehr negativ, sondern positiv und liebevoll zu betrachten.

Die entstandene Bilderreihe bietet den Betrachter*innen, mich durch meine Augen zu

sehen. Man ist gleichzeitig ganz nah dran, aber auch weit weg.

Der nackte Körper entblößt meine Schwachstellen und setzt sie in den einzelnen Bildern

in den Vordergrund. Als Kulisse habe ich mein Bett ausgesucht, der Ort, der für mich

sehr intim ist und an dem ich mich am sichersten fühle. Das weiche Sonnenlicht unterstützt

die Atmosphäre der Bilder, unterbrochen von klaren Schatten, die wie Schnittstellen

den Körper teilen.

Die Motive sind sanft, weich und zugänglich. Sie unterstützen ein Gefühl der Ruhe und

Selbstliebe.

Der Titel unperfekt beschreibt das Gefühl, was mich zu dieser Arbeit bewegt hat.

Sowie ich meine Selbstzweifel ausgeblendet habe, blendet sich das „un“ aus, was bleibt

ist „perfekt“.

Übersicht

2022

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